Home Beratung Sexualberatung Das Differenzierungs-Konzept nach David Schnarch

David Schnarch war ein US-amerikanischer Paar-, Sexual- und Traumatherapeut, Klinischer Psychologe und Urologe.
Er schrieb unter anderem die Bücher: Die Psychologie sexueller Leidenschaft, Intimität und Verlangen, Braintalk und Konstruktion der sexuellen Crucible.

In seinem «Crucible»-Ansatz, in welchem die Differenzierung der Schlüssel des Ansatzes ist, geht es um das bekannte Thema von «Verschmelzung» oder «schwere Prüfung/ Feuerprobe». Im Kern dieses Prozesses geht es darum ein klar abgegrenztes Selbst zu entwickeln und dabei in nahen Beziehungen zu den geliebten Anderen zu bleiben. Bei der Differenzierung geht es darum, zwei wichtige und zentrale Lebenskräfte auszubalancieren. Individualität und Nähe. Daraus erkennen wir wiederum die Schwingung der individuellen Psyche: Ich, Du, Wir (Monogam, Partnerschaft, Gemeinschaft).

Die Individualität aufgeben, um die Beziehung zu retten oder Spannungen in der Beziehung aufzulösen ist eine klare Undifferenzierung. Jedoch auch der umgekehrte Fall, die Individualität um jeden Preis aufrecht erhalten und dabei keinesfalls nahe und emotionale Bindung eingehen. Differenzierung ist somit die Fähigkeit, das Selbstbewusstsein zuwahren, während man dem anderen emotional und/oder körperlich nahe ist.

Das Differenzierungs-Konzept hat Parallelen zu dem der «bezogenen Indivuation» von Helm Stierlin, also eine Art von Bezogenheit. Die «emotionale Fusion», Schnarchs Gegenbegriff für die Differenzierung, ist kein Ausdruck eines Mangels an Zuwendung sondern das Ergebnis ungenüngender Getrenntheit, was wiederum zu einem Mangel an Individualität führt.

Die wesentlichen 5 Punkte, in Schnarch’s Differenzierungs-Konzept sind:

  1. Das «klare Selbstbewusstsein» in Verbindung mit gleichzeitiger emotionaler Nähe zu wichtigen Personen.
  2. Das «durchlässige Selbst» das sich auf andere bezieht, aber nicht durch diese definiert.
  3. Die Fähigkeit der «eigenen Angstregulation», ohne dafür den Partner*In dafür zu beanspruchen.
  4. Sich durch die Angst des Partner*In nicht manipulieren zu lassen und dabei indifferent zu werden.
  5. Die Offenheit, die «Schmerzen der persönlichen Entwicklung» zu tolerieren.

Aus dem Differenzierungs-Konzept leitet Schnarch auch ein Verständnis der Intimität ab. Ein Intimitätsverständnis das im Kontrast zum Alltagsverständnis einer warmen, nahen, emotionalen gegenseitigen Intimitätsvorstellung ist. Gemäss Schnarch ist Intimität eine offene Selbstkonfrontation (Offenheit und Ehrlichkeit) in Gegenwart eines emotional bedeutsamen Partners. Mich, inklusive Risiko, mit allen Wünschen und Leidenschaften zu zeigen, so wie ich bin. Abhängig der Reaktion des Partners zeigen sich dann 2 Arten der Intimität: die Partnervalidierte Intimität und die selbstvalidierte Intimität.

Differenzierung und Intimität

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