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Die Grundbausteine der bewussten Sexualität

Sex wie ein leidenschaftlicher Tanz, ein horizontaler Tango.
Um das Tanzen zu lernen, ist es völlig selbstverständlich eine Tanzschule zu besuchen. Aber was die Sexualität betrifft, verlangt jeder von Dir, es einfach zu können und auch Weltklasse darin zu sein. Es gibt kaum Schulen, die Dich lehren, wie eine bewusste Sexualität aussehen und viel mehr noch, gelebt werden kann.

Unser angebliches Wissen über die Sexualität, wird in Pornos gezeigt und gemacht. Handlungen, Taten und Szenen die wahrlich sehr wenig mit bewusster Sexualität zu tun haben. In der Schule bekamen wir einen kurzen Einblick, wie wir schwanger werden und wie wir es verhindern.

Wie sollst Du so wissen, wie Du in Deine sexuelle Schöpferkraft gelangst und pures, tiefes Empfinden entwickeln kannst? Zur bewussten Sexualität gehört viel mehr als das monotone „Rein – Raus“.

Wenn Du nun die Sexualität als den heiligen Akt betrachtest, Deine göttliche Natur, Deine wahre Essenz, durch Deinen Körper fliessen lässt, verändert sich Dein Leben! Alle Deine Teile Deines Seins und Deines Lebens werden nach Wahrhaftigkeit streben. Und genau deshalb wollen wir Dich motivieren, Dich wahrhaftig tief mit Deiner eigenen Sexualität auseinanderzusetzen. Dies beinhaltet Schattenarbeit, Arbeit mit dem inneren Kind und zwischenmenschliche Erfahrungen. Du darfst dabei lernen im Feuer zu stehen, alles auszuhalten und Dich aus Deiner Asche heraus zu transformieren.

Hier befassen wir uns mit den Grundbausteinen bewusster Sexualität. Es soll Dir einen Einblick in wahre Ekstase geben. Dir ein Bild und einen Weg geben, wie Du tiefe Intimität zu Dir und Deinem/r Partner/in herstellst. Dich unterstützen wie Du Deine Präsenz stärkst, anstatt Dich in Phantasien, Sorgen oder Einkaufszetteln zu verstricken.

Ich möchte Dich einladen, allem was Du hier liest, neugierig und offen zu begegnen. Deshalb ein kurzer Exkurs zum Thema Neugierde. Der „Vor-Grundbaustein“ bewusster Sexualität ist die Neugierde. Die Neugierde bedient sich in ihrer reinsten Form kindlicher Eigenschaften. Neugierde wird durch Deine Wachheit, Angstfreiheit, Interesse und dem Drang die Welt (der Sexualität) zu erkunden gestärkt. Leider gehen uns im Laufe unseres Lebens viele dieser Grundeigenschaften durch Stress, Abgeklärtheit, Erziehung und Alltag verloren. Die Neugierde auf die Welt, auf uns und unsere Sexualität macht Spass und ist gleichzeitig sehr kraftvoll. Vielleicht fühlt es sich manchmal ungewohnt oder beängstigend an. Dich auf Neues und Unbekanntes einzulassen, ist jedoch die Quintessenz des Lebens.

Neugierde gibt die richtige Motivation mit Begeisterung, Optimismus und Mut an den vor uns liegenden und ungewohnte Aufgaben.

Deshalb lade ich Dich erneut ein, die folgende Inspiration mit purer Neugierde zu lesen und Dich damit Neuem hinzugeben!

1. Die achtsame Sexualität

Achtsamkeit ist sehr wichtig, um bewusste Sexualität leben zu können.
Denn wichtiger als der sexuelle Akt, ist die innere Haltung, in der wir uns selbst und unserem/r Partner/in begegnen. Es darf selbstverständlich sein, dass wir beim Liebesspiel wach und achtsam sind und uns auch wirklich Zeit für den Moment nehmen.

Das ist heutzutage gar nicht mehr so einfach. Unzählige Ablenkungen zerstreuen unseren Geist: Termindruck, Internet, Telefonate und andere Alltagsbelastungen. Wann immer wir uns von den Reizen, die auf uns eindringen, aus unserer Mitte reissen lassen, können wir nicht gleichzeitig wach und präsent sein.

Das ist jedoch genau das Wichtige, wenn wir den Weg der bewussten Sexualität gehen: innerlich voll und ganz bei dem zu sein, was wir tun und uns im Hier und Jetzt auf unseren Partner und/oder uns selbst einzulassen.

In der körperlichen Liebe geht es um mehr, als um die Triebbefriedigung. Das Heilmittel, das uns aus dem Gefängnis der Oberflächlichkeit befreit, ist die Achtsamkeit.
Achtsamkeit ist die Fähigkeit, sich voll und ganz mit dem gegenwärtigen Moment zu verbinden. Und genau das ist wichtig, denn sonst verwechseln wir die Welt in unserem Kopf mit der Wirklichkeit. Durch Achtsamkeit schaffen wir einen Raum für neue Erfahrungen und intensive Begegnung. Mit uns selbst, mit unserem/r Partner/in, mit unseren Freunden.
Achtsamkeit und Sinnlichkeit sind Fähigkeiten, die sich üben lassen und jede/r kann.

Beachte dafür die folgenden 6 Regeln:

  • Konzentriere Dich auf das was Du erlebst und tust!
  • Vertraue Deinem Bauch, Deinem Gefühl, Deiner Intuition, Deiner Gebärmutter!
  • Geniesse Dein Liebesspiel mit allen Sinnen. Achte darauf, was Du siehst, hörst, schmeckst und riechst!
  • Bewerte und verurteile nichts. Beobachte neutral, was Du erlebst. Hüte Dich davor in Kategorien zu denken, wie «verboten, unanständig, erlaubt, schön oder hässlich». Durch Offenheit kannst Du neue Erfahrungen sammeln!
  • Lasse Deine Achtsamkeit zwischen Dir und Deinem Partner wandern!
  • Immer wenn Deine Gedanken abwandern, lasse sie wieder zurück ins Hier und Jetzt kommen. Du kannst es üben, indem Du es immer wieder tust. Es ist nicht schwer, aber sei beharrlich dabei!

2. Die Atmung

Die Atmung hilft Dir, um Dich in wahrhaftige Ekstase zu bringen und erhöht die Wahrscheinlichkeit von Ganzkörperorgasmen. Warum ist das so? Weil Du nicht im Gestern und auch nicht in der Zukunft atmen kannst. Es holt Dich immer wieder in den Moment zurück, gerade wenn Du häufig mit Deinen Gedanken woanders bist. Anfangs kann es sich ein wenig komisch und gekünstelt anfühlen, da wir durch Pornographie und andere unvorteilhafte Beispiele, darauf geprägt sind uns anzuspannen und eher flach und schnell zu atmen.

Mit Edging, einer Atemtechnik, kannst Deine sexuelle Energie aufbauen und in Deinen Körper hineinbringen. Stell Dir vor, Du würdest mit einem Strohhalm Deine Ekstase aus Deiner Yoni/ Lingam heraus Durch Deine Chakren nach oben saugen. Es bedarf ein wenig Übung und vor allem Wiederholungen. Also bleibt dran und sei beharrlich, es wird sich lohnen!

Eine auf den Orgasmus als Ziel ausgerichtete Sexualität führt dazu, den gegenwärtigen Moment aus den Augen zu verlieren – eine bewusste Atmung schenkt uns die Magie des Augenblicks.

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3. Die Langsamkeit

Die Langsamkeit ist für mich, der wichtigste Grundbaustein bewusster Sexualität. Es hilft uns, in dem Moment zu verweilen, wirklich hinein spüren zu können und alles wahrzunehmen, was sich zeigt!
Auch wenn unser Alltag von Geschwindigkeit geprägt ist und diejenigen zu belohnen scheint, die als erstes ins Ziel kommen, gilt bei dem Erlernen von Fertigkeiten der bewussten Sexualität das Prinzip der Langsamkeit. Obwohl Langsamkeit mit Trägheit, Dummheit oder Warterei assoziiert wird, ist sie die Grundvoraussetzung zur Optimierung von Lern- und Entwicklungsprozessen. Es geht sogar so weit, das Hast und Eile unseren Lernprozessen entgegenstehen und wir nur mit Geduld und Bedachtheit wirklich effektiv etwas Neues lernen können.

Während automatisierte Bewegungen nützlich sind, alltägliche Handlungen fast unbewusst zu erledigen, dienen achtsame Bewegungen dazu, Neues zu entdecken, mehr zu spüren und in tiefere Ekstase gelangen zu können. Speziell wenn es um Änderungen in unseren normalen Abläufen geht, sind langsame Bewegungen unabdingbar. Sie versorgen uns und unser Gehirn mit notwendigem Feedback, lassen uns neue Sinneserfahrungen in unserem ganzen Körper erleben.

Es ist erwiesen, das automatisierte, achtlose Bewegungen im Gehirn auf wenig Reaktion treffen. Wenn wir uns für die geplante Bewegung Zeit nehmen und darauf achten, was in unserem Körper passiert, im Gehirn selbst ein Lernprozess stattfindet. Schnell beginnt es neue Verknüpfungen zu bilden und damit neue Empfindungen zu spüren. Das menschliche Gehirn organisiert sich durch achtsame Bewegungen. Positive Nebeneffekte der langsamen Bewegungsmuster können neue Erkenntnisse über unsere Bedürfnisse, klar gesetzte Grenzen und der Verlust von Schmerzen und Taubheit in der Yoni/ Lingam sein.

Als Folge der bewussten Wahrnehmung der Blockade, egal ob körperlich oder emotional, verschwindet diese häufig. Dies wird in der Psychologie als „Paradoxe Intervention“ bezeichnet. Wenn wir etwas absichtlich langsam tun, erregt das, das Interesse des Gehirns und es erhält die Möglichkeit, zwischen Aktionen feine Unterschiede zu erkennen. Durch langsame Abläufe erhält das Gehirn das notwendige Feedback, um dauerhaft neue neuronale Netzwerke zu bilden. Wir bemerken, was geschieht und wie es geschieht. Und genau das wünschen wir uns in unserer Sexualität. Völlige Präsenz, völlige Hingabe im Augenblick. Es bedeutet, dass jede Bewegung beim Sex möglichst langsam und präzise ausgeführt wird, um das Zusammenspiel von Erregung, Ekstase, Gefühlen und Sinnen wahrzunehmen und so dauerhaft in unser Liebesspiel integrieren zu können.

4. Stimme

Erlaube Dir Deine Stimme zu erheben! Es ist so kraftvoll beim Sex zu tönen! Nicht das typische „Porno stöhnen“, sondern lass alle Geräusche raus, die sich grade zeigen. Sei ganz natürlich dabei und lege Deine Scham ab! Grade wir Frauen haben oft gelernt, das „brave Mädchen“ sein zu müssen, still und fürsorglich. Dabei ist das Tönen so befreiend und ein wichtiger Bestandteil des Selbstausdrucks! Erlaube Dir wirklich schamlos genau die zu sein, die Du wahrhaftig bist! Dabei geht es nicht darum, besonders laut zu sein, sondern darum, dass Du dadurch Deinen Selbstausdruck bist. Lasse ganz natürlich zu, was sich zeigen will. Damit wird sich auch Dein/e Partner/in freuen. Wir freuen uns alle über sämtliche Reaktionen und Rückmeldungen während des Liebesspiels und bevorzugen Lebendigkeit statt Leichenstarre.

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5. Die Bewegung

Die Bewegung ist ein so schönes Tool, um unser «Pleasure» Empfinden zu steigern und die Sinnlichkeit in unserem Körper zu spüren. Es schenkt uns Energie und eine gesteigerte Libido. Moshé Feldenkrais sagte einmal: „Bewegung ist Leben. Ohne Bewegung ist Leben undenkbar“.

Es gibt zwei unterschiedliche Bewegungsarten: automatisierte Bewegung und achtsame, bewusste Bewegung. Die Achtsamkeit in Bewegungen einzubringen kann der Schlüssel sein, um Taubheit, Blockaden oder Schmerzen zu lindern.

Gönn Dir also morgens, bevor Du aufstehst und in den Tag startest und Deine Nachrichten checkst, bei Instagram oder Facebook reinschaust und E-Mails versendest, ein bisschen Zeit für Dich. Zeit zum Tanzen. Spüre in Dich hinein. Wie geht es Dir heute und mach Dir ein passendes Musikstück an. Wenn sich Dein inneres Kind zeigt, mach Party mit ihr/ihm. Wenn Du traurig, wütend oder ängstlich bist, gib diesem Gefühl Raum. Es geht nicht darum, dass Du dabei den gesellschaftlichen Vorstellungen vom Tanzen entsprichst, sondern darum, Dich selbst auszudrücken. Und eins kann ich Dir versprechen: Tanze täglich in den Tag hinein und Du wirst voller Energie starten! Und das hilft Dir nicht nur dabei, Deine alltäglichen Herausforderungen zu meistern, sondern steigert auch gleichzeitig Deine Libido. Unterdrücken wir nämlich unsere natürlichen Bewegungsimpulse, führt das zu einer Verringerung unserer Lebensfreude, unserer Vitalität und unserer sexuellen Lust.

Im Laufe unseres Lebens wird uns die Bewegungsfreude „abtrainiert“. Schon in der Schule werden wir darauf geeicht, still zu sitzen. Darauf folgt meistens ein sitzender oder stehender Job und zum Ausgleich fahren wir ins Fitnessstudio und führen dort immer wieder dieselben Bewegungen durch. Wir unterdrücken unsere Ursprünglichkeit jeden Tag aufs Neue, bemerken es gar nicht und verlieren uns in Automatismen, die wir noch nicht mal erkennen, da es so selbstverständlich für uns ist. Wir haben schlichtweg vergessen lebendig zu sein!

Und das hört jetzt auf! Erinnere Dich daran, wer Du bist! Du bist die Göttin/Gott selbst! Du bist wundervoll! Du kreierst Dir dein Leben! Und Du hast die Macht, ALLES zu sein und in Dein Leben zu ziehen, was Du möchtest!

Es wird Zeit uns unsere Lebendigkeit und Freiheit Durch Bewegung und Selbstausdruck zurück zu erobern! Tanz Dich glücklich!

Weitere Übungen sind kathartische Bewegungen. Katharsis ist griechisch für „Reinigung“ und stellt die Befreiung von psychischen oder seelischen Konflikten durch eine starke Ausdruckshandlung dar. Es hilft Dir Emotionen auf eine gesunde Art und Weise zu verarbeiten und ihnen Ausdruck zu schenken. Oftmals verdrängen wir Emotionen, um niemanden zu verletzten. Beachten dabei aber nicht, dass wir uns damit selbst schädigen oder gar daran erkranken. Magengeschwüre und einige Krebsarten sind beispielsweise oft ein körperlicher Ausdruck von unterdrückten Emotionen. Wir sind dementsprechend nicht nur aufgrund unserer sexuellen Lust, sondern auch unserer psychischen und physischen Gesundheit dazu verpflichtet, unseren Emotionen Ausdruck zu verleihen.

Alles darf da sein! Jedes Gefühl ist nur für Dich da und hat seine Berechtigung.

Mit ihnen stärkst Du den Effekt der Bewusstheit und befreist gleichzeitig Deinen Körper von Schmerz. Das ist es, wo wir in der bewussten Sexualität hin möchten. In die pure Annahme, von allem was sich zeigt! In die pure Hingabe, ins Loslassen und gleichzeitig trotzdem noch vollkommen präsent und anwesend zu sein.

6. Der Fokus

Der Fokus ist ein sehr wichtiger Bestandteil, in der bewussten Sexualität und im Leben allgemein. Du kennst es sich auch: Du schweifst während des Liebesspiels ständig mit Deinen Gedanken ab. Im schlimmsten Fall verlierst Du Dich in negativen Gedanken und wenn Du Glück hast, sind es Phantasien von dem/der Kellner/in oder dem/der Kassierer/in. Aber in beiden Fällen bist Du nicht im Moment, sondern ganz weit weg! Du bist nicht in Deinem Körper, nicht im Gefühl, sondern in der Verdrängung.

Um Deinen Fokus wieder zu erlangen, nimm das Tempo raus! Gepaart mit tiefen Atemzügen, hilft Dir dabei, wieder achtsam in den Augenblick zu kommen. Fühle wieder bewusst in Deinen Körper, spüre hinein, wie sich jede Berührung anfühlt. Egal ob mit einem Partner/in oder mit Dir selbst! Wenn Du das Liebesspiel mit einem anderen Menschen genießt, schaut euch in die Augen (beim Liebesspiel mit Dir selbst, setz Dich vor einem Spiegel). Jeder in das rechte Auge des anderen, denn das sind die Tore zu unserer Seele. Haltet sie auch mal geöffnet während des gesamten Aktes!

Erinnere Dich daran, dass es nicht darum geht, direkt auf den Orgasmus zu zu steuern, sondern darum, die Wellen der Lust zu reiten! Beziehe Deinen gesamten Körper mit ein. Liebkose alle Stellen, berühre sanft Deine Haut. Schau was Dir gefällt. Mal schneller und härter, mal langsamer und zarter. Geh weg von Deiner Genitalfixierung und zelebriere alles an Dir! Berühre Dich oder Deine/n Partner/in absichtslos. Das nimmt so viel Druck und Erwartungen heraus! Spüre einfach hinein, ohne die Absicht zu haben Pleasure empfinden zu müssen, einen Orgasmus zu bekommen oder dem anderen gefallen zu wollen!

Lenke Deinen Fokus ganz bewusst in den Moment und verurteile Dich nicht, wenn Deine Gedanken abschweifen. Nimm es einfach wahr und lass sie weiterziehen. Wie kleine Wolken am Himmel.

Diese simplen Veränderungen machen einen unglaublich großen Unterschied und verwandeln Deinen Standardsex in ein bewusstes Liebesspiel!

Ich lade Dich mit diesem Artikel dazu ein, Genuss zu einer Priorität in Deinem Leben zu machen – der Rest wird diesem Fokus folgen! Dein ganzes Leben darf orgasmisch sein. Es liegt in Deinen Händen, Du hast die Wahl, in jeder Sekunde!

Liebe Für Dich
Liebe Für mich
Liebe Für Alle und Alles

Deine Natalie

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